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Pinzgauer-Almwanderung zur Palfner Alm

Die Palfner Alm mit ihrer qualitätsvollen Pinzgauer-Milchkuhherde steht für hervorragendes Almweidemanagement!
Idyllischer geht's kaum - die Litzlhofalm, die im Besitz einer Kärntner Bauersfamilie ist!
Maria Dullnigg zeichnete für die würdige Andacht verantwortlich, Florian Neumayr und Toni Höller für die stimmige Umrahmung!
Bekannt für seine ehrliche und authentische Art - Hans Wölfler, Palfnerbauer, der gemeinsam mit seiner Gattin Gabi seit 39 Jahren die Palfner Alm bewirtschaftet!
Schier unermesslich - die Zerstörungskraft der Lawinen, die heuer in einem noch nie dagewesenen Ausmaß sichtbar wurde!
Hans Scharfetter und Hannes Hofer unterstreichen den hohen Wert der gelebten Almbewirtschaftung!
Zuchtexperten von klein bis groß zeigten sich im Ergebnis des Tierbeurteilungswettbewerbes!
Eine Großfamilie, die vieles zu schaffen vermag - Gabi und Hans Wölfler mit drei ihrer vier Töchter und den beiden Enkelinnen Anna-Maria und Valentina!

Mit dem Ziel der heurigen Almwanderung -  der Palfner Alm im Rauriser Seidlwinkltal - wurde nicht nur eine der schönsten Almen ausgesucht, sondern im Wesentliche eine, die sich in Sachen gelebter Almwirtschaft zweifellos das Prädikat "exzellent" verdient!

"Die Palfner Alm steht für Almwirtschaft, weil diese Familie seit eh und je mit der Natur lebt und mit großer Demut vor der Schöpfung den ihr anvertrauten Besitz bearbeitet. Dennoch ist der Blick immer nach vorne ausgerichtet und in Kombination von unermesslichem Fleiß und vorbildhafter Bodenständigkeit einer Großfamilie ist dieses Konzept eines für die Zukunft! ", mit diesen treffenden Worten fasste Landtagsabgeordneter Hans Scharfetter, der in seiner Funktion als Pinzgauer-Weltpräsident unter den unzähligen Gästen war, die Philosophie der Familie Wölfler/Doppler zusammen und unterstrich einmal mehr den hohen Wert der Almwirtschaft, die nicht nur unabdingbar für den Erhalt der Kulturlandschaft steht, sondern einen unersetzlichen Pfeiler unseres Tourismuslandes darstellt!


Salzburgs größte Gemeinde beeindruckt mit landschaftlicher Schönheit

Sommerliches Bilderbuchwetter kam nicht nur jenen entgegen, die mit der Heuernte beschäftigt waren, sondern auch der großen Schar an Almwanderern, denen sich das Rauriser Seidlwinktlal in seiner ganzen Pracht offenbarte. Knapp 50 Wanderfreudige kamen obendrein in den Genuss einer geführten Tour über den Samerweg vom Mittertörl an der Glocknerstraße über die Litzlhofalm und durften dank der ortskundigen Begleiter John Rieß und Franz Loitfellner nicht nur die Schönheit des weitläufigen Rauriser Tales bewundern, sondern neben interessanten Informationen auch manch nette Episoden der ehemaligen Litzlhof-Sennerin Ingrid Loitfellner erfahren.


Den Sonntag heiligen

Nach der offiziellen Begrüßung von ARGE- und Fachausschussobmann Hannes Hofer, der sich über den großen Zustrom an Pinzgauer-Züchterfamilien aus nah und fern freute, lud Maria Dullnigg in einer würdigen Andacht zu einer Rast für die Seele zum Innehalten und Besinnen, was unser Leben ausmacht. „Inmitten dieser prachtvollen Schöpfung soll uns dieser Feiertag bewusstmachen, dass wir zu all unserem Tun den Segen Gottes brauchen, um uns in unserem Alltag gestärkt und beschützt zu wissen“, so die berufene Religionslehrerin.


Wegweisender Kauf in den frühen 1930-er Jahren

Wie vorausblickend das Denken und Handeln bereits vor hundert Jahren war, kam in der Almvorstellung von Palfnerbauer Hans Wölfler zum Ausdruck, der vom Kauf der Alm in den 1930er-Jahren erzählte. Wissend, dass es sich bei den Almen im Seidlwinktlal um besondere, weil sehr frühe und somit effiziente handle, wagte der Großvater den Kauf mit dem Hindernis der großen Entfernung, welche allein für den Almauftrieb einen zweitägigen Fußmarsch vom heimatlichen Hof in St. Johann/Pg. bis zur Almankunft in Anspruch nahm!

Das ca. 140 ha große Almgebiet mit rund 60 ha nutzbarer Weidefläche bietet 30 qualitätsvollen Pinzgauer-Milchkühen von Anfang Mai bis Anfang Oktober dank einer überlegten Koppelhaltung perfekte Bedingungen, die sich im hervorragenden Weidemanagement und der Leistungsstärke der Kuhherde unübersehbar spiegeln!
Während der junge Nachwuchs die erste Weideerfahrung rund um die Hütte macht, kultivieren zwanzig Kalbinnen die Hochalm am Hirzkar, wo Familie Wölfler/Doppler ebenfalls beteiligt ist.

Hans Wölfler verwies auf die großen technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte, verbrachten er und seine Gattin Gabi die ersten Sommer (seit 1984) noch ohne Strom und waren auf die Dienste eines Dieselaggregats angewiesen.
Der Bau eines Kraftwerkes und kontinuierliche Erweiterungen und Verbesserungen (aktuell wurde in eine 40 kw-Speicherbatterie investiert) in Kombination mit dem wachsenden Tourismus im Gebiet des Nationalparks machten die Palfner Alm zu einer weit über die Grenzen des Pinzgaus hinaus bekannten und beliebten Sommerdestination – allerdings nicht nur für die unzählige Schar an Touristen, sondern auch für Berufskollegen, die sich von der vorbildhaften Almwirtschaft der Familie Wölfler/Doppler gerne inspirieren und begeistern lassen!


Versuch um Gleichstellung der Haltungsformen scheiterte

Keinen Hehl machte Wölfler um die fehlende Unterstützung der bäuerlichen Interessensvertretung und das Scheitern der Agrarpolitik, indem seine groß angelegte Petition zur Gleichstellung der beiden Haltungsformen (Kombinations- und Laufstallhaltung) trotz tausender Unterschriften kein Gehör fand.
„Diese Erfahrung des Scheiterns war letztlich der Grund, mich aus allen Funktionen und Gremien zurückzuziehen, weil die Aussicht auf die Entwicklung der landwirtschaftlichen Strukturen keine war, die ich mittragen und -verantworten hätte können“, so die bedenklichen Worte des Palfnerbauern.


Naturkatastrophen als größte Herausforderung

Eine der größten Herausforderungen des Palfnerbauern wird gleich beim Eintritt in die Alm sichtbar, indem Spuren immenser Verwüstung von der unvorstellbaren Gewalt der spätwinterlichen Lawinen Zeugnis geben. Neben des enormen Aufwandes bei der Aufräumung lauert die große Gefahr in nachkommenden Lawinen, die die Arbeit zu einem schier unmöglichem Unterfangen macht und trotz Einsatz von schwerem Gerät über Monate andauert!


Tierbeurteilungswettbewerb

Großen Anklang fand auch dieses Jahr der Tierbeurteilungswettbewerb, zu dem fünf von Zuchtberater Thomas Sendlhofer ausgewählte Kühe zur Bewertung parat standen. Nichts Neues zeigte sich im Ergebnis, das einmal mehr zum Ausdruck brachte, dass die Erfolge bekannter Züchterfamilien nicht von ungefähr kommen, handelt es sich dabei um die Besten ihrer Zunft!

Folgende Gewinner durften sich über wertvolle Einkaufsgutscheine für Pinzgauer-Genetik anlässlich einer Versteigerung freuen:

Klasse junior
1. Franz Fritzenwallner jun.
2. Johanna Rainer
3. Martin Hochleitner

Klasse senior
1. Siegfried Feiersinger
2. Johann Schmiderer
3. Andreas Riepler

Gratulation den erfolgreichen Preisträgern!

Neben dem strahlenden Sommertag war es aber auch die erstklassige musikalische Umrahmung der Sumpfpitzinga sowie die für ihre Gastfreundschaft bekannte Palfner-Familie samt ihrer fleißigen Helferschar, die zum Gelingen eines unvergesslichen Pinzgauer-Almwandertages beitrugen.
Vergelt’s Gott an alle, die mit ihrem Dabeisein Teil einer wunderbaren Gemeinschaft auf der Palfner Alm waren!

Christina Sendlhofer

 

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