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Produktionsempfehlung Ochsen

Kastration: Die Kälber sollen bis zu einem Alter von 3 Monaten kastriert werden.

Fütterung bis zu einem Alter von circa sechs Monaten:  Intensive Jugendentwicklung bedeutend 

Männliche Kälber, die für die Ochsenmast geplant sind, sollten dieselbe Aufzucht wie weibliche Kälber erhalten. Bei Kälbern ist zu Beginn ihres Lebens nur der Labmagen funktionsfähig, der Pansen entwickelt sich erst im Laufe der ersten Lebenswochen. 

In der ersten Lebensphase ist somit entscheidend, dass das Kalb seinen Nährstoffbedarf über die Milch decken kann. Danach sollten sich die Kälber möglichst bald zum Wiederkäuer entwickeln. Für eine gute Pansenentwicklung der Kälber ist eine frühe Beifütterung mit Heu bester Qualität und Kraftfutter neben der Milchtränke von hoher Bedeutung. Mit circa 12 Wochen werden die Kälber von der Milch entwöhnt. Der Nährstoffbedarf in dieser Phase muss durch Grundfutter (Heu, Silage) bester Qualität und Kraftfutter (energie- und eiweißreich) gedeckt werden. In dieser Lebensphase ist eine zügige Jugendentwicklung sehr wichtig. 

Fütterung ab circa sechs Monaten: Grünlandbasierte Rationsgestaltung 

In dieser Phase erfolgt eine grünlandbasierte Rationsgestaltung. In den Wintermonaten erfolgt die Verfütterung von Heu und Grassilage. In den Sommermonaten sind Ochsen gut für die Weide oder Alpung geeignet. Ochsen können im zweiten Lebensjahr geringere Tageszunahmen auf der extensiven Weide und Alm durch eine bedarfsgerechte Fütterung (Stallfütterung mit Heu und Grassilage) in der Folgeperiode kompensieren, das heißt in der Folgeperiode wird das Lebendgewicht wieder aufgeholt und höhere Tageszunahmen erreicht. 

Fütterung in der Endmast (ab einem Lebendgewicht von circa 550 kg): Gezielte Ausmast bedeutend 

Eine gezielte Ausmast der Ochsen ist notwendig, um die intramuskuläre Fetteinlagerung und somit eine entsprechende Fleischqualität sicherzustellen. Die Ausmast erfolgt mit bestem Grundfutter und energiereichem Kraftfutter. Sehr gut eignen sich hier Getreideschrote (Gerste, Roggen, Triticale, Weizen). Getreideschrote sollen aufgrund der Verfügbarkeit aus Österreich bezogen werden. Besonders empfehlenswert sind Roggen und Triticale, da dieses Getreide zu einer festen Fettkonsistenz und einem weißen Fett führt.  Als Kraftfuttermenge werden zwei bis drei Kilogramm pro Tag empfohlen. Wird Maissilage verfüttert, ist ein geringerer Anteil an Kraftfutter notwendig. Die Kraftfuttermenge ist von der Grundfutterqualität abhängig und muss betriebsindividuell betrachtet werden. In der Endmast wird das kompensatorische Wachstum ausgenutzt und höhere Tageszunahmen können erreicht werden. Die Dauer der Ausmast beträgt je nach Ernährungszustand der Tiere etwa zwei bis drei Monate. 

Auch in der Rindermast soll Wert auf eine möglichst hohe Grundfutterqualität gelegt werden. Grünlandbestand (Anteil an Gräsern, Leguminosen, Kräutern), Nutzung, Düngung, Schnittzeitpunkt, Ernte und Konservierung beeinflussen die Qualität und somit den Energie- und Eiweißgehalt der Pflanzen.

Ein gutes Weide- und Almweidemanagement, der richtige Zeitpunkt der Bestoßung, ein angemessener Tierbesatz für die Weide- bzw. Almflächen sollen auch in der Ochsenmast beachtet werden.