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Betriebsreportage: Familie Bamberger, Lehen, Kössen

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Mit Herzblut und Überzeugung in eine positive Zukunft!

 

Der Bio-Heumilch Betrieb der Familie Bamberger, Lehen befindet sich auf einer Seehöhe von 680m in der Gemeinde Kössen im Tiroler Unterland. Das Dorf, welches für eine malerische Landschaft, traumhaften Bergkulissen und vielen abwechslungsreichen Plätzen bekannt ist, gehört außerdem auch zur Hochburg der Original Pinzgauer-Zucht! 

 

Der Betriebsführer Alois Bamberger bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau Carina sowie den drei Kindern Anna-Lena, Julia und Simon und seinen Eltern Leni und Lois den wunderschön gelegenen Milchviehbetrieb Lehenhof mit großer Leidenschaft. Am Betrieb stehen aktuell 30 Milchkühe und knapp 20 Aufzuchttiere, die im Laufstallhaltungssystem mit Heimweide und Alpung gehalten werden. Als weiteres Standbein werden die eigenen Produkte aus Imkerei und Schnapsbrennerei im Hofladen direkt am Hof vermarktet.

 

Interessante Geschichte

Seit 1905 ist der Hof im Familienbesitz und wird bereits in 4. Generation geführt. Alois sen. startete mit großem Interesse Mitte der 1960er-Jahre die Bienenzucht, welche auch heute noch zu einem wichtigen Bestandteil am Hof gehört. Neben der Honigerzeugung wird am Lehenhof auch seit Jahrzehnten leidenschaftlich Schnaps gebrannt und somit das hauseigenen Obst bestens verwertet. Bis Ende der 70er-Jahre wurden am Betrieb Pinzgauer (x RF) Kühe gezüchtet, welche dann aber durch Original Pinzgauer-Kühe im Laufe der Jahre ersetzt wurden. Seit 2014 führt Alois Bamberger jun. den Lehenhof und hat sich voll und ganz der Zucht der Rasse Original Pinzgauer verschrieben. Beim Umbau des Stalles 2018 wurde ein moderner Laufstall mit 30 Liegeboxen und ausreichend Platz für die Milchviehherde errichtet. Die Stallhalle sorgt mit viel Licht und frischer Luftzufuhr für optimales Stallklima. 

 

Betrieb

Der Bauernhof liegt in Kössen (Bichlach) im Herzen des Kaiserwinkls. Am Heimbetrieb vom Lehenhof werden knapp 50 Hektar bewirtschaftet, 23 Hektar dienen als Mähfläche, welche größtenteils dreimähdig sind, 12 Hektar werden als Hutweide genutzt und ca. 14 Hektar sind Wald. Die Grünlandbewirtschaftung am Betrieb erfolgt durch Eigenmechanisierung und es wird ausschließlich Heu als Grundfutter für die Tiere erzeugt. Das Heu wird mittels einer Belüftung mit Dachabsaugung nachgetrocknet und wenn nötig wird mit Hackschnitzel dazu geheizt. Zusätzlich bekommen die Tiere im neuen Laufstall am Kraftfutterautomat mittels Transponder die nötige Menge an Kraftfutter. Die maximale Kraftfuttergabe beläuft sich auf 4-5 kg pro Kuh und Tag. Gemolken wird am Heimbetrieb mit einem 2 x 3 Fischgrät-Gruppenmelkstand, welcher laut Betriebsführer Alois seit dem Stallumbau 2018 einwandfrei funktioniert. Die durchschnittliche Leistung lag 2023 bei knapp 6800 kg Milch bei 3,7% Fett und 3,5% Eiweiß. Für den Betriebsführer ist eine grundfutterbetonte Fütterung auf Hinblick der bestmöglichen Energieversorgung der Kühe sehr wichtig.

Die zum Lehenhof gehörige Lenzenkaralm in Kössen hat 15 Hektar Futterfläche und liegt auf einer Seehöhe von 1150 Meter. Die Entfernung zum Heimbetrieb beträgt nur wenige Kilometer. Die Versorgung der Almtiere übernehmen Alois und Carina mit ihren Kindern, von Anfang Juni bis Mitte August verbringen die knapp 30 Milchkühe den Sommer auf der Alm. Das Jungvieh verbringt den Sommer auf der Hutweide. Die mit viel Liebe erzeugten Produkte wie Blüten- und Waldhonig, sowie der selbstgebrannte Schnaps werden im Hofladen am Betrieb sowie beim Wochenmarkt in St. Johann/Tirol und bei weiteren Veranstaltungen zum Kauf angeboten.

 

Zucht und Vermarktung

„Unser Zuchtziel beläuft sich auf eine mittel- bis großrahmige Original Pinzgauer-Kuh mit bester Euterqualität und guter Milchleistung“, so Betriebsführer Alois.

Viele gesunde „ältere“ Kühe mit guten Leistungen und starken Fundamenten fallen beim Blick in den Stall sofort auf. Dies spiegelt das gute Management auf Hinblick der Nutzungsdauer und Persistenz des Betriebes wider! In der qualitätsvollen Herde haben mehr als die Hälfte der Tiere fünf Abkalbungen oder mehr zu Buche stehen. Gut aufgehängte Euter mit einer sehr guten Eutergesundheit sind Voraussetzung für die Produktion der Qualitätsmilch. Besonderes Augenmerk wird auch auf ein korrektes Fundament mit einem breiten Becken und einer schönen Oberlinie gelegt. Die Original Pinzgauer-Rinder werden am Betrieb vor allem aufgrund der Robustheit, der Grundfutterverwertung und der einfachen, problemlosen Handhabung geschätzt.  

Aus der ältesten Kuh ALMRAUSCH (V. RAT) mit zehn Abkalbungen und mehr als 70.000 kg Lebensleistung konnten neben der eigenen weiblichen Nachzucht, wie die Kuh ARNIKA (V. LOSER) mit acht Abkalbungen und die Kuh ANNA (V. MOOSBURG) mit sechs Abkalbungen auch die zwei Sprungstiere LOUIS (V. LOSER) und FEGER (V. FALKE) gezüchtet werden. Fast jährlich wird am Betrieb ein Stier zur Aufzucht gehalten und dann beim Herbststiermarkt in Maishofen Ende November versteigert. So wurde aus der Stiermutter NUSS (V. REIF) der Teststier MOREIF (V. MORUS) im Jahr 2022 selektiert und zu einem Spitzenpreis von € 6.120,- in Maishofen versteigert. Aktuell wird ein vielversprechender RIFFL-Sohn aus der dritten Stiermutter GOIDL (V. MAJOR) aufgezogen.

Bei der Belegung der Kühe und Kalbinnen am Betrieb werden hauptsächlich Teststierkandidaten, teilweise gesext, eingesetzt. Eine saisonale Abkalbung der Kühe im Herbst wird angestrebt. Von den weiblichen Nachkommen werden sechs bis sieben zur weiteren Aufzucht behalten und die restlichen Tiere auf der Versteigerung in Maishofen und Ab-Hof zu sehr guten Preisen vermarktet. Auch die Stierkälber werden nach ca. drei Wochen Ab-Hof vermarktet.

 

Schau- und Verkaufserfolge

„Egal ob selbst mit einer Vertreterin bei einer Ausstellung, Versteigerung oder Veranstaltung der Rinderzucht Salzburg oder einfach nur als begeisterte Zuschauer - wir fahren immer sehr gerne nach Maishofen!“, so die engagierte Züchterfamilie.

Jüngst beim Dairy Grand Prix am 16. März 2024 in Maishofen konnte mit der 4. Kalbs-Kuh NUSS (V. REIF) eine Teilnahme verzeichnet werden. Auch beim 9. Pinzgauer-Jungkuhchampionat 2023 konnte die Jungkuh GERDA (V. NOAH) im Semifinale der Original Pinzgauer ihre Qualität in beeindruckender Weise unter Beweis stellten. Außerdem wurde bei der Verbandsschau und Bundespinzgauerschau 2022 in Maishofen die Kuh RAUT (V. RESTER) in der Gruppe Original Pinzgauer Kühe mit 2 – 3 Abkalbungen auf den 3. Rang gereiht. Ein weiterer toller Erfolg und Bestätigung der guten Zuchtarbeit am Betrieb.

Neben dem guten Verkauf der Zuchtstiere auf den Versteigerungen in Maishofen machte sich auch der Auftrieb zahlreicher, qualitätsvoller Zuchtkälber vom Lehenhof bezahlt. So wurden von Jänner 2020 bis im Frühjahr 2024 mehr als 20 Zuchtkälber zu einem Durchschnittspreis von € 640,- vermarktet. Das teuerste Kalb ANIKA (LIFTLER X LOSER) wurde im Mai 2023 zu einem Zuschlagspreis von € 1.300,- verkauft.

 

Für die Zukunft wünschen wir Familie Bamberger alles Gute in Haus und Hof, viel Tatendrang bei der täglichen Arbeit und weiterhin viel Freude bei der Zucht der Rasse Original Pinzgauer!

 

Florian Neumayr

 


Betriebsdaten:

Lage: Kössen - Bichlach, Tirol  

Seehöhe: 680m

Familie: Alois u. Carina Bamberger, Kinder Anna-Lena (15), Julia (13), Simon (11), Altbauern Leni u. Lois Bamberger

Betriebsgröße: 23ha Mähwiese (3-schnittig), 12ha Hutweide, 15ha Almfutterfläche, 14ha Wald

Betriebsschwerpunkte: Milchwirtschaft, Zuchtrindervermarktung, Imkerei, Schnapsbrennerei, eigener Hofladen

Tierbestand: 30 Stk. Milchkühe, 20 Stk. weibliche Nachzucht, Stier zur Aufzucht

Fütterung: Bio-Heumilch Betrieb, Kraftfutterstation

Melksystem: 2 x 3 Fischgrät

 

Leistungsentwicklung:

Jahr

Kuhzahl

M-kg

F %

E %

F+E kg

2018

22,3

5852

3,93

3,46

432

2021

26,2

6720

3,85

3,63

503

2022

27,9

6756

3,75

3,56

494

2023

30,1

6782

3,72

3,53

492

 

 

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Am Lehenhof in Kössen/Bichlach, Heimat von Familie Bamberger und ihrer prächtigen Pinzgauerherde!
Familie Bamberger
Familie Bamberger steht für den Verkauf qualitativer Zuchtkälber, ein genetisch interessantes FANTAST x RESTER-Kalb (aus der erfolgreichen „Schaukuh“ Raut) wechselte im Oktober des Vorjahres zu Siegfried Feiersinger nach Hinterglemm.
Vielversprechende Kälber-Nachzucht am Hof
Jungkuh GERDA (V.NOAH) als Semifinalistin beim Jungkuhchampionat 2023
"Älteste" Kuh ALMRAUSCH (V.RAT) im "Arbeitskleid"
Teilnehmerin beim Dairy Grand Prix 2024 in Maishofen: Stiermutter NUSS (V.REIF)
Teststierkandidat MOREIF (V.MORUS) - gezüchtet von Familie Bamberger, Lehen, Kössen