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Betriebsreportage: Josef und Gertrude Schneider, Schlierbach in Oberösterreich

Männliche Pinzgauer-Tiere erzielen in der intensiven Ochsenmast gute Ergebnisse! Josef und Gertrude Schneider im oberösterreichischen Traunviertel setzen hauptsächlich auf Ochsen der Rasse Pinzgauer! Die Stärke im Fundament und die bemerkenswerten Tageszunahmen der Pinzgauer Ochsen bewähren sich!

Josef und Gertrude Schneider bewirtschaften in Schlierbach einen Nebenerwerbsbetrieb. Josef Schneider führt ein Viehhandelsunternehmen, seine Frau Gertrude managt den Betrieb. Der für das Traunviertel typische Vierkanthof befindet sich inmitten der Ortschaft Sautern, begrenzt sind am Hof die Ausbaukapazitäten aufgrund der Eigenfläche rund um den Vierkanthof. Der Hof liegt auf einer Seehöhe von 411 Meter und ist seit 1965 im Familienbesitz.

Die Flächenausstattung des Betriebes umfasst 19,5 Hektar Eigengrund und 8 Hektar Pachtflächen. Die Nutzung der Flächen teilt sich in zehn Hektar Ackerflächen, 15 Hektar Grünlandflächen und 2,5 Hektar Waldflächen auf. Bis 2015 wurden am Hof Milchkühe in einem umgebauten Liegeboxen-Laufstall gehalten. Aufgrund der hohen Arbeitsintensität in der Milchviehhaltung haben sich Josef und Gertrude Schneider 2015 für eine Betriebsalternative entschieden.
Seither liegt die Forcierung am Betrieb in der Ochsen- und Kalbinnenmast sowie in der Ausmast von Futterkühen. Um die Tiere in ein Qualitätsprogramm zu liefern, nimmt der Betrieb am AMA-Gütesiegel-Programm teil. Am Betrieb werden 60 Stück Rinder gehalten. Die Rinder gliedern sich in eine Milchkuh, 36 Mastochsen und Mastkalbinnen und 23 Futterkühe in der Endmast.

Die Masttiere werden fast gänzlich mit hochwertigem Futter aus dem Eigenanbau gefüttert. Angebaut werden vier Hektar Mais, ein Hektar Kleegras, fünf Hektar Getreide (Wintergerste oder Triticale). Die fünfschnittigen Mähflächen werden zu Silage und Heu konserviert. Zwei Hektar im Augebiet sind zwei- bis dreimähdig. Für die Heutrocknung steht eine Rundballenbelüftung zur Verfügung. Die Silage wird als „Sandwichsilage" gelagert, diese besteht aus vier Schichten Grassilage (erster bis vierter Schnitt), einer Schicht Maissilage und der fünfte Schnitt Grassilage fungiert als Abschlussschicht. Der Vorteil der „Sandwichsilage" liegt in der Nachgärung und der weniger starken Erwärmung im Sommer der Maissilage.

Bei der Ernte ist für Familie Schneider eine hohe Schlagkraft bedeutend. Mäharbeiten und das Verdichten des Fahrsilos werden von den Betriebsführern selbst erledigt, die restlichen Erntearbeiten werden an ein Lohnunternehmen ausgelagert.

Seit 2017 werden reinrassige Pinzgauer-Stierkälber mit circa 100 Kilogramm gekauft. Mittlerweile wurde die vierte Pinzgauer-Stierkälber-Partie eingestellt. Im Alter von etwa sechs bis sieben Monaten werden die männlichen Pinzgauer mittels der Burdizzo-Zange kastriert. Lediglich im Sommer, wenn das Pinzgauer-Stierkälber-Angebot knapp ist, werden weibliche Kälber anderer Rassen zugekauft. Vermittelt werden die Pinzgauer-Stierkälber von Peter Trauner, der sich sehr verlässlich um die Vermittlung von qualitativen Pinzgauer-Stierkälbern bemüht.
Josef und Getrude Schneider pflegen einen intensiven Kontakt mit ihren Tieren, daher sehen sie den Vorteil in der Kälberaufzucht am Hof auch an umgänglichen und handzahmen Rindern.
Die Kälber erhalten nach dem Zukauf noch etwa drei Wochen Milch. Zusätzlich wird eine Kälber-TMR, Maissilage und Heu verfüttert. Nach weiteren vier Wochen erfolgt die Fütterungsumstellung auf Grassilage und Maissilage, ergänzend zum Grundfutter erhalten sie noch Kraftfutter. Die Kälber-TMR wird selbst gemischt, als Raufutterkomponente dient Heu vom zweiten Schnitt, vermischt mit Eiweiß-und Energiequellen sowie Melasse.
Die Futterkühe brauchen zur Ausmast etwa vier bis sechs Monate und werden mittels Maissilage und Grassilage sowie Kraftfutter über einen Kraftfutterautomaten gefüttert.

Die Ochsen werden im Alter von 18 bis 20 Monaten als AMA-Gütesiegel-Ochsen vermarktet. Die Lieferung erfolgt an die Schlachthöfe Handlbauer oder Großfurtner.
Zu diesem Zeitpunkt haben die AMA-Gütesiegel-Ochsen ein Lebendgewicht von durchschnittlich 660Kilogramm. Die erste Pinzgauer-Ochsenpartie hatte ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 347 Kilogramm und fünf Ochsen erreichten die Handelsklasse R und ein Ochse die Handelsklasse O. Die nächste schlachtreife Ochsenpartie befindet sich bereits wieder in einem prächtigen Entwicklungszustand und soll vielversprechende Ergebnisse erzielen.

Information: AMA-Gütesiegel-Ochsen müssen bis zu einem Alter von 30 Monaten geschlachtet werden und die Handelsklassen R, U oder E sowie mindestens Fettklasse 2 erreichen. Das Mindestgewicht liegt bei 300 Kilogramm Schlachtgewicht.

Für die Ochsenmast sprechen vor allem die Ruhe in einer Gruppe sowie die umgängliche Art derOchsen. Josef und Gertrude Schneider sind auf die Pinzgauer aufgrund ihrer einzigartigen Schönheit aufmerksam geworden. Anfangs wurden interessehalber Pinzgauer Stierkälber ausgewählt, mittlerweile haben sich die Pinzgauer-Stierkälber in der Mast am Betrieb etabliert. Josef und Gertrude Schneider schätzen besonders das starke Fundament und die guten Tageszunahmen der Rasse Pinzgauer.

Liebe Gertrude und Josef, ein herzliches Dankeschön an euch für die interessante Betriebsführung, eure Gastfreundschaft und das nette Gespräch! An eurem Beispiel wird sichtbar, dass männliche Pinzgauer-Tiere eine gute Mastfähigkeit besitzen und beachtliche Ergebnisse erzielen!  Alles Gute und viel Erfolg weiterhin für euren Betrieb! 
 

Marlene Berger

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Für die Region typisch- der Vierkanthof von Josef und Gertrude Schneider!
Für die Region typisch- der Vierkanthof von Josef und Gertrude Schneider!
Für Josef und Gertrude ist ein ruhiger Umgang mit den Tieren wichtig!
Für Josef und Gertrude ist ein ruhiger Umgang mit den Tieren wichtig!
Beste Futtergrundlage ist Voraussetzung für die intensive Ochsenmast!
Beste Futtergrundlage ist Voraussetzung für die intensive Ochsenmast!
Starke Fundamente und gute Tageszunahmen sind in der Ochsenmast sehr bedeutend!
Starke Fundamente und gute Tageszunahmen sind in der Ochsenmast sehr bedeutend!
Die nächste schlachtreife Ochsenpartie sieht bereits vielversprechend aus!
Die nächste schlachtreife Ochsenpartie sieht bereits vielversprechend aus!
Für die Ochsenmast spricht die Ruhe in der Gruppe sowie die Umgänglichkeit!
Für die Ochsenmast spricht die Ruhe in der Gruppe sowie die Umgänglichkeit!